MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Hochseekreuzfahrten mit Phoenix Reisen
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henry
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MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von henry »

hallo zusammen, hier mein angekündigter Kurzbericht in Worten / ohne Fotos von der 44-Jahre-alten-Lady (die damit nur 2/3 so alt ist wie ich ;) )

Teil 1
Flüge / Transfers:
hin morgens ab FRA bis DXB mit Emirates B777, schneller CheckIn bei nicht ausgenutzten 30 kg Freigepäck pro Person, Maschine nicht ausgebucht, ein ruhiger Flug in einer mittelmäßig gebuchten Maschine auf sehr angenehmen Sitzen (hinten, Zweierreihe am Fenster rechts, per Internet kostenlos vorreserviert), gut verpflegt, aber „kein Campari“ an Bord – der Minuspunkt! In Dubai im Airport von Phoenix gesammelt und dann im hochtemporierten Bus ab in den Hafen, schneller CheckIn, von der Hausdame Sabine Wendt begrüßt und ab zu Kabinenerstinspektion – alles OK, um ca 22 h schnell ins Restaurant zum kleinen Buffet für Spätanreisende, kurz rausgeschaut und auf die Kabine, um die bereitstehenden Koffer auszupacken. Soweit alles im grünen Bereich, hat gut geklappt.
Zurück ab Genua Gründonnerstag nachmittags mit dem Bus nach Milano-Linate, dauert ca 2 Std, Verzögerung bei der Abfahrt, weil eine Mitreisende meinte, sie hätte ihre Handtasche verloren – sie befand sich, wie sich nach längerem Suchen herausstellte – unter dem Sitz…, am Airport schnell mit Gepäck zum LH-Schalter und in wenigen Minuten war auch das erledigt. Am Airport kostet ein Espresso 1,10 € - ist das nahe am Paradies? Rückflug mit einer LH A320, welche fast 100% ausgebucht war, etwas verspätet abgeflogen, aber mit nur 50 Minuten Flugzeit nur knapp 5 Min delayed in FRA – alles gut, auch die vier Koffer waren in nullkommanichts da.
Resummee: alles bestens, die Pauschalbuchung mit Transfers hat sich –wie gewohnt - gelohnt.
Die Kabine:
vorab, und weil irgendwo jemand gefragt hat: neben dem Bordausweis mit Lichtbild gibt es eine weiße Karte (auch im EC-Format) mit Kabinennummer, nur damit kommt man in die Kabine; und die darf nicht gelocht werden. Die Kab. 8023 ist eine Außenkabine auf dem Apollo-Deck, direkt hinter dem Kapitäns-/Offizierswohnbereich, mit Sichtbehinderung, Rettungsboot direkt davor, aber das Fenster zum öffnen, und direkt davor läuft außer ganz selten jemand von der Besatzung keiner vorbei. Die Betten sind noch die alten Modelle, getrennt, ein Wandklappbett und ein Sofabett, beides auf Wunsch ganztags als Bett vorbereitet, also unten. Wir schliefen gewohnt gut darin. Der Rest der Kabine wurde unlängst modernisiert, helles Holzimitat, zwei Schränke mit vielen neuen Kleiderbügeln, ein Schrank mit Fächern, darin der Safe mit Zahlencode, Spiegelschrank mit zwei Steckdosen, Schubladen, Minibar (Inhalt kostet), Klimateil an der Decke, selbst regelbar von warm bis kalt, alles im grünen Bereich zum wohlfühlen. Das Bad ist klein, WC funktionierte immer, Waschtisch mit geräumigem Spiegelschrank (auch ziemlich neu), kleine Dusche mit Vorhang (auch wenn eine Trennwand / -tür grundrißbedingt schlecht zu lösen ist: das ist nicht zeitgemäß). Das Kaltwasser in der Dusche war anfangs viel zu warm (wir brauchen auch kaltes Wasser; hängt mit der Außemtemperatur zusammen), der Servicetechniker war schnell zwei Mal zur Stelle, danach war das OK, aber so richtig warm wurde es dann auch nicht mehr. Also: Teufel oder Beelzebub – egal, beides nix. Ach ja, es gab auch kleine Fläschchen mit Dusch-, mit Haarshampoo und Bodylotion von (???). Hab´s nur am Ende genommen, vorher mein eigenes Zeugs.
Duschtücher, Handtücher und Waschlappen wurden immer gewechselt, wenn diese am Boden lagen – sehr guter Service bei Phoenix. Im Schrank zwei Bademäntel, Schirme an der Rezeption. Und unsere Kabinenstewardess war immer greifbar, hat lautlos alles erledigt (incl bestelltes Wasser), hat uns Handtuchfiguren gemacht und abends Plüschtiere liebevoll drapiert – und hat uns immer mit Namen begrüßt - das macht Spaß. DANKE. Natürlich gab´s zwei Mal Trinkgeld.
Restaurants – Bars:
Wir hatten vorreserviert im Möwe (des Treppenhauses zu Deck 8 wegen), großer Tisch am Fenster – hat funktioniert (OK, ein Paar verließ uns gleich am ersten Tag, da gab´s wohl Differenzen mit anderen Tischnachbarn wg „Reservierung Fensterplatz“ – so´n Quatsch, es gibt keine Platzreservierung, nur Tischreservierung. Und wir haben sehr gerne die „zweiten Stühle“ genommen, man sieht so gut wie direkt am Fenster, ohne eingeengt zu sein und ohne die Sonnenbestrahlung; wir waren so nur zu viert am „Achter“ (=Doppelvierer), viel Platz, viel Ruhe, und sehr nette Tischnachbarn – was will man mehr? Ja, wir brauchten mehr, nämlich spezielles Essen für meine Frau wg einiger akut bekannt gewordener Nahrungsmittelintoleranzen. Dazu kontaktierte ich knapp zwei WOchen vor Reisebeginn Bonn, und erhielt innerhalb weniger Tage „Entwarnung“ durch die Küche an Bord (über Bonn). Am zweiten Tag gab´s den üblichen Allergikertreff, wo meine Frau dem Küchenchef Kai Wendlandt und dem Restaurantleiter nochmals alles darlegen konnte, Endeffekt: morgens und abends frische Dinklebrötchen + Dinkelbrot, jeden Morgen die Speisekarten für mittags und abends auf den Frühstückstisch, meine Frau konnte individuell zusammenstellen, unverträgliche Zutaten / Bestandteile streichen bzw wurden diese vom Küchenchef selbst „korrigiert“, ein Mal gab´s nichts auf der Standardkarte, was halbwegs ein Menu ergeben hätte, also erhielt sie ein „eigenes Essen“. Der Restaurantleiter bwz sein Stellvertreter Falk Schnoor waren jeden Morgen am Tisch, schalteten sich mittags und abends ein, die Bestellung beim Kellner (auch bei seltener freier Tischwahlm zB bei Landausflugstagen) war ganz einfach: „Menu Tisch 137“ – und alles lief glatt. Mein direkter Dank auch beim Küchenchef anlässlich einer Küchenführung kam von Herzen, seine Anmerkung „ach,, Sie sind Tisch 137“, und am letzen Tag kam er selbst nochmals aus der Küche, um sich bei meiner Frau zu erkundigen, ob denn alles zur Zufriedenheit gelaufen sei. Unser Statement: besser geht es wohl kaum – großes DANKE und - erstmals - extra-Trinkgeld für die Küchencrew. Und auch Bonn hat nach meinem positiven feedback hierzu dankend geantwortet. SO kann ich Phoenix bzw die Albatros nur wärmstens empfehlen. Wir fühlten uns bestens aufgehoben.
Die „normalen“ Menus bestanden wie bekannt (und auf der Homepage täglich nachzulesen) mittags und abends aus Vorspeisen, Salat vom Buffet, Suppen, je ein Fleich-, ein Fisch- und eine Vegi- bzw Pastagericht plus Desserts (alles gab´s auch am Lidobuffet), keine Riesenauswahl, aber vielfach für mich noch zu viel, um mich leicht zu entscheiden – ehrlich! Die Qualität und das Arrangement sind mindestens sehr gut, ich finde das ist alles fast immer vom leckersten und für´s Auge einfach nur schön. DANKE dafür, das gibt ein paar Kochmützen und Empfehlungen.
Unsere fast ausnahmslos genutzte und somit (rauchfreie) Lieblingsbar war die Karibik-Lounge auf Deck 9 ganz vorne, auf früheren Reisen oft hoffnungslos überfüllt, diesmal – bei nur ca 500 Passagieren / 830 sind möglich – immer mit einem guten Platz für uns, von 21 – 22 h mit Peter Jankech am Flügel – ein sehr hervorragender, routinierter jazziger Barpianist. Herrlich, ihm zuzuhören. Leider spielte er immer nur eine Stunde. Davor und danach gab´s „Konserven“, exakt diese hörten wir auch 2014 auf der Grönlandtour; manche finden das „immer gleich“, ich empfinde das – weil gut – als „ zu-Hause-Feeling“. Bei angenehmer, sehr freundlicher Bedienung, nahmen wir dort fast immer unseren abendlichen Digestif (ich Cocktail, meine Frau Tee), den mittäglichen und abendlichen Apéritif abwechselnd dort oder draußen am Lido – bei Sonne ist das sowohl mittags als auch abends draußen schöner als drinnen. Und die Preise! Ein Campari pur (4 cl) zu 2,20 zzgl 7% - ich halte das für „unschlagbar auf See“, und das bei einem Service der extra-Klasse: ich brauchte meist nur noch zu kommen – da kam die Frage „. Wenige Wochenzwei Campari, eins mit und eins ohne“ (Eis)? Zrd zwei Wochen zuvor zahlte ich bei AIDAs 3,90 €, wenn ich mich recht erinnere, ich verdränge das mal lieber.
Bis hierher alles OK – hier mal eine Zäsur, in Kürze geht´s weiter, wie immer ohne Fotos – ich kann das halt nicht.
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Raoul Fiebig
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo henry,

vielen Dank für den lesenswerten Auftakt. :thumb:
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von marcookie »

Hi Henry, danke :thumb: :thumb:
bei mir gleiches wie auf meiner Grönlandreise 2016,
bis auf andauernd defekte WC in Kabine 5079 (ca. 8mal in 24 Tage und Spülerwechsel)
demo

Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von demo »

Danke Henry bin gespannt, wie's weiter geht. ;)

Gruss
Dennis
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Gerd Ramm
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von Gerd Ramm »

Danke Henry
ein sehr lesenswerter Bericht. Gut zu wissen, wie die Küche sich bemüht hat.
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marcookie
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von marcookie »

Gerd Ramm hat geschrieben:Danke Henry
ein sehr lesenswerter Bericht. Gut zu wissen, wie die Küche sich bemüht hat.
Noch was möchte ich hier erwähnen, meine Freunde war vor kurzem auf Artania mit Chefköchin Tamara Richter
(Route Neuseeland) und sie sagen, dass die Essen a la Tobias Schreiber auf Albatros war geschmacklich besser.
C+C
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von C+C »

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht ... da kommen "Heimatgefühle" und Sehnsucht nach der "alten Dame Albatros" ;) auf. Dieses Jahr ist nun erstmals die Amadea dran ... aber ich weiß jetzt schon, ich werde die Albatros und einen Teil ihrer liebenswerten Crew (vor allem Herrn Schnoor :wave: ) vermissen.
dibi
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von dibi »

Marc schrieb:

Noch was möchte ich hier erwähnen, meine Freunde war vor kurzem auf Artania mit Chefköchin Tamara Richter
(Route Neuseeland) und sie sagen, dass die Essen a la Tobias Schreiber auf Albatros war geschmacklich besser.


Hallo Marc,

wir waren ja auch auf der Neuseelandroute mit der Artania dabei, das Essen war nicht schlecht, jedoch hat Frau Richter oft eigenwillige Zusammenstellungen entworfen. ;)
Vor zwei Jahren auf der Albatros fanden wir die Küche auch schmackhafter.

Gruß Brigitte
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henry
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von henry »

zuest mal DANKE an alle, die sich hier so positiv geäußert haben. Und wie versprochen - hier der nächtse Teil

Schiff / Decks / Innenräume:
die Albatros befindet sich im „zarten Alter“ von 44 Jahren in einem sehr guten Allgemeinzustand. Klar, draußen sieht man überall, daß „hundertfach“ geschliffen und gepinselt wurde, aber zum einen sieht man ähnliches bereits nach vllt 10 Jahre, zum anderen ist das ein gutes Zeichen, die Substanz wird versucht zu erhalten. Die Holzdecks sind weitgehend in einem prima Zustand, die anderen Deckböden ebenso. Das Außen-Mobiliar ist immer wieder erneuert, die Deckliegen sind neuwertig.
Platz an Deck gibt es auf der Albatros immer ausreichend, bei nur (von KD Gleis genannten) 500 Passagieren um so mehr, was trotzdem heißt, daß die ganz begehrten Plätze auf der Sonnen- oder Schattenseite der Promenade (je nach Temperatur / Sonneneinstrahlung / Klima mal die sonnigen, mal die schattigen Plätze) immer knapp waren; klar, keiner möchte frieren, keiner möchte zergehen oder verbrannt werden. Auf dem Sonnendeck (10) ist es halt laut, die vielen Zu- und Abluftöffnungen mit den „Gebläsen“ dahinter sind nicht meine Sache, aber es gibt immer wieder Gäste, die lange dort liegen.
Was eben besonders auf der zweiten Hälfte der Tour störend zu bemerken war, ist der Ruß. Gut, wir haben unser Klamotten weitestgehend sauber halten können, aber vor dem Hinsetzen oder –legen war immer gründliches Reinemachen der Sitz- bzw Liegeflächen angesagt. Zum Glück gibt’s die großen Liegetücher und die Zusatzdecken aus der Kabine (die auf Wunsch gewechselt wurden). Ich schätze, noch mehr Rußfilter wird die „weiße Lady“ nicht mehr erhalten, so ist sie denn zeitweise eine „black-and-white-Lady“ (das black erinnert mich gleich an die Black Watch, eine der beiden Schwestern.
Zu den Innenräumen gibt´s nicht viel neues zu schreiben: Die Restaurants wurden in den letzten Jahren neu möbliert, was durch Wegfall der runden Tische sehr viel Großzügigkeit ergab, was wiederum neben den Gästen besonders das Servicepersonal erfreut; es herrscht keinerlei Enge. Andere Kabinen schaute ich mir am Abreisetag mal an, besonders Suiten und Juniorsuiten. Die auf Deck 8 sind neu hell möbliert und gefallen mir; die Suites auf Deck 7 sind mir persönlich insgesamt zu dunkel, dunkles Möbel, kleine Fenster, dafür sehr viel Platz. Die Pazifik-Lounge auf Deck 9 wird leider unverändert wenig genutzt; mit geöffneter Bar und einem kleinen Programmangebot wäre sicher ein Zuspruch da.
Am Fotoshop gibt es inzwischen auch ein Fototerminal, die bisherigen Bilderwände für die Printfotos sind weiterhin vorhanden. Die Fotopreise sind vergleichsweise günstig (s. Homepage).
Genutzt haben wir oft das Fitnessstudio; man hat je nach genutztem Geräte einen nahezu einmaligen Blick über das Heck, oder eben zu einer der Seiten. Die Geräte wurden vor einigen Jahren erneuert. (Ich glaube für die zweite Staffel von VnM), sie sind in Bestzustand, alles was der „Normalo“ so braucht ist da von der Ergometern über die Crosstrainer, Stepper, Laufbänder bis zu diversen weiteren Geräten, von denen ich nichts verstehe. Für uns gut: von der Kabine hatten wir nur wenige Meter auf demselben Deck.
Die Küche, in welcher gut 50 People arbeiten, sah ich erst jetzt zum ersten Mal von innen, im Rahmen einer Führung vormittags. Ob es auf neuen Schiffen auch so viel Platz gibt, weiß ich nicht, aber es scheint alles großzügig. Natürlich auch alles pico-bello-sauber. Küchenchef Kai Wendlandt erklärte viel ausführlich, Fragen wurden alle beantwortet. Und – wieder im Vergleich zu anderen – das schöne daran: die KüFü kostet null.komma-nichts.
Der Servicepersonal in der Restaurants und Bars zeigte sich durchgängig sehr freundlich und servicebereit. OK, der Pott war nur zu knapp 2/3 gebucht, vllt macht das etwas aus, aber der Eindruck bei uns war durchweg sehr positiv. Nur als Beispiel: eine Kellnerin, welche uns nur am ersten Abend in der Karibik-Lounge mit ujnseren Apéritif-Camparis gebucht hatte, wußte dies auch noch nach rd zwei Wochen an einem anderen Platz des Schiffs. Zufall? Oder Servicebereitschaft?
Auch an der Rezeption bemerkte ich nur Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, und immer Zweit für ein paar nette Worte. Ein gegebener Reparaturauftrag wurde tags drauf telefonisch wegen der Erledigung telefonisch nachgefragt – gut so. Die Fotografen sind wie fast überall „null-acht-fünfzehn, wir suchen seit Jahren mal einen wirklich guten Fotografen hzu finden, der auch mal schaut, was außer den zu knipsenden Personen noch so an störendem da sein könnte, was man mit etwas Aufmerksamkeit ausblenden könnte.
Die ReiseleiterInnen zeigten sich vielfach präsent, Nachfragen wurden freundlich beantwortet, zB ein sehr kurzfristiger Ausflugsumbuchungswunsch wurde (hier von Serdal) sehr nett und schnell erfüllt. Ich hab da mal gar nichts zum Kritisieren gefunden. Die SNR am ersten Abend, durchgeführt von KD Thomas Gleis, war nach unserer Auffassung die beste, die wir je erlebten; mit unglaublicher Ruhe brachte er dieses Dingens über die Bühne, nicht zu viel und nicht zu wenig, das brachte uns ein Stück Sicherheitsgefühl. Klar, der Marsch zu den Booten lief erwartungsgemäß nicht ganz glatt, aber im Ernstfall (der hoffentlich niemals eintritt) reagieren wohl die Gäste „menschlich-egoistisch“. Vermisst habe ich nur Kpt Hansen an Deck; sonst lief der immer einmal ums Promenadendeck. Unterwegs in Ägypten stieg Michael von Oosterhout zu, er löste in Genua dann Thomas Gleis als KD ab. Mit MvO zu reden macht unverändert viel Spaß, es ist sehr offen in seiner Art und witzig. Schade, daß ich seine „Sprüche zum Tag“ nicht mitbekam – die gab es wohl erst ab Genua.

So, hier gibt´s die zweite Zäsur, Rest folgt wieder in ein paar Tagen, Ren(n)tner haben wenig Zeit.
Bei Fragen - bitte schreiben, ich hab sicher bisher das eine oder andere vergessen
Rosie
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von Rosie »

Hallo Henry!
Wir haben Euch am 13.04. "abgelöst".
In allen Berichten über die alte Lady Albatros können wir Dir nur zustimmen.

Die Route war ja etwas anders als geplant aber so könnten wir viel sehen und erleben was wir noch nicht kannten. Leider nur ein Seetag _ kann mich ja Zuhause und auf der Arbeit erholen ;) :thumb:

Wir sind halt auch Fans von kleineren Schiffen mit super Service und viel Freundlichkeit.

Bin gespannt auf deine weiteren Berichten, die wir mit Spannung verfolgen.

Rosie
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henry
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von henry »

hallo Rosie, da habt Ihr wahrlich eine super-Tour gemacht, hab das bei Christian Baumann lfd nachgelesen und beinahe täglich bedauert, abgestiegen zu sein, zumal eine identische oder vergleichbare Tour derzeit nicht mehr im Angebot ist.
ciao
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Gerd Ramm
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von Gerd Ramm »

Hallo Henry
auch dieser Teil hat Spaß gemacht, ihn zu lesen.
Das mit dem Ruß wundert mich ein wenig, weil die Albatros vor Jahren doch 4 neue Motoren bekam. Wenn man allerdings den Schornstein erhöhen würde, kommt sie nicht mehr in die "Hurtigruteninnenpassage" in Norwegen.
Die Freundlichkeit des Personals fiel mir letztes Jahr auf der Amadea schon auf. Auch wurde sich gegenseitig geholfen, wenn Not am Mann war, das ist wohl ein Erfolg der ständigen Schulung.
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henry
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von henry »

hallo Gerd, ich danke Dir für Deine lieben Antworten. Ja, es gab wirklich ´ne Menge, die uns Spaß gemacht hat, besonders - wie schon geschrieben - die Bemühungen der Küche, ohne die meine Frau sicher ein Problem gehabt hätte, und beim Personal insgesamt, ob Service in Restaurants, in Bars drinnen und draußen, für die Kabinen; es gab wirklich durchgängig so viele nette Gespräche, vom Maitre (Marc Hermes, den wir seit seinem ersten Vertrag auf der ART kennen) bis zum Servicefrischling (in der Karibik-Lounge, die war erst rd vier Wochen da, im ersten Vertrag überhaupt, noch blutjung und vielfach unsicher, aber immer freundlich und offensichtlich willens, einen guten Job zu machen).
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von henry »

dritter und letzter Teil

Programmangebot an Bord
Ich beschränke mich hier auf die „Highlights“ aus meiner Sicht. Da war einmal der „Crazy Day“, quasi ein Alternativangebot zum 1. April, durchgeführt am 3. April. Da haben sich eine Menge Leute aus verschiedenen Departements viel Mühe gegeben, um uns Gäste etwas auf die Schippe zu nehmen, von der Ausgabe des „rationierten Toilettenpapiers“ (Hausdame Sabine Dade) über …
Gut gefiel mir der ABBA-Abend mit dem Albatros Show-Ensemble und der Auftritt von Mister Red-Shoes Claus Debusman (er macht eine Shopw à-la Jerry-Lewis mit Klavier und Gesang). Eines der Highlightsder Tour war der Auftritt von Marc Marshall (mit Flügelbegleitung); seine Lieder sind hervorragend dargeboten, der Mann kann richtig gut singen. Interessant sein Hinweis, daß es immer weniger Liveauftrittsmöglichkeiten gibt und es daher wichtig ist, daß solche Auftritte gut besucht sind, was an Bord der Fall war. Das zweite Highlight war der Auftritt eines ägyptischen Ensembles, bestehend aus zwei Frauen und einem Mann: allerfeinste Tanzaufführungen auf dem Lido-Deck. Was die beiden Damen an Bauchtanz darboten, war schon absolutes must-see.
Das „normale Programm“ wie zB Bayerischer Frühschoppen haut mich nicht vom Hocker bzw. bringt mich einfach zur absoluten Ignoranz: ich geh´ da nicht hin. Ausnahme waren Vorträge von Michael von Oosterhout über Flußkreuzfahrten in Asien (da sprach der Fachmann von „vor Ort“) und die Vorträge von Axel Krack, dem Lektor, der zwar ein reichliches Wissen auch über Arabien und den Suez-Kanal hat (eigentlich ist er Polarwelten-Spezialist), dieses leider aus meiner Sicht nur „rüberbrachte“, jedoch rhetorisch in keiner Weise begeistern konnte.

Die Route – Highlights und Ausflüge
Nun, wir waren zB in Dubai, Abu-Dhabi und Maskat bereits zum dritten Mal und in Khasab das zweite Mal, immer auf Kreuzfahrten, da hat man das, was man unbedingt sehen oder machen will, bereits gesehen, also besuchten wir (alles über Phoenix als „Schisser-Paket“ gebucht) von Dubai aus Sharjah und Aiman (nicht so toll zum anschauen), in Khasab machten wir (wie 15 Monate zuvor) die Dhaufahrt durch die Fjorde, sahen dabei eine Menge Delfine und gingen auch baden, ich genoss an Bord Datteln und Kaffee mit Kardamom, und wir sahen wieder die tolle Landschaft mit viel Felsengebirge und einsamen Ansiedlungen. In Muskat hatten wir auch eine Wiederholung mit einer Dhaufahrt und dem Soukh-Besuch, halt nichts neues, aber gehört irgendwie dazu. In Salalah gab´s die Tour Magisches Dhofar (dort gibt es an der Küste Löcher in den Felsen, wo die Brandung hochkommt – manchmal), nicht eben toll, aber wir hatten eine super-Reiseleiterin von Ort, eine Österreicherin, die seit – glaub ich – 18 Jahren dort lebt und ganz viel weiß und ganz toll rüberbringt. In Hurghada und Sharm-el-Sheik buchten wir Schnorcheltouren und wurden nicht enttäuscht: es gab sehr schöne Korallenriffe und Fische in allen Farben und Formen. Vielleicht merkt man beim Lesen, daß die Ausflüge bis hierher nicht das Urlaubsziel waren – das Ziel war für mich schlicht und ergreifend der mit noch fehlende Suez-Kanal (den Nord-Ostsee-Kanal und den Panama-Kanal hatte ich schon), bzw die Durchfahrt.
Wir erreichten nach absolut ruhiger (wenn auch mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen in der Nähe des Horns von Afrika; hierzu gab es auch einen sehr interessanten Vortrag von 2. Offizier Christian Baumann, aber den kannte ich soweit schon) Fahrt, wo lediglich ein gewisser „Flugverkehr“ festzustellen war, die Sammelstelle vor Suez und mussten in der Nacht warten, bis es im Konvoi weitergeht. Dabei gilt: die Passage ist nur im Konvoi möglich, die Reihenfolge der Schiffe wird durch die Kanalbehörde festgelegt, Kreuzfahrer werden bevorzugt. Für uns hieß das: wir waren die Nummer 1 des Konvois, entsprechend früh um – glaub´ ich – halb-vier Uhr morgens ging das los, was ich eben verschlief, was wiederum nichts macht, denn um diese Zeit ist es 1. noch stockdunkel und daher 2. so gut wie nichts zu sehen. Schleusen gibt es ja keine – Rotes Meer und Mittelmeer haben das gleiche Wasserstandsniveau – wie praktisch. Die Fahrt geht gemächlich im ca 5-km-Tempo durch den Kanal, wobei der Abstand zwischen zwei Schiffen vorgeschriebene ca 2-3 km einzuhalten ist. Nach uns kamen drei oder vier weitere Kreuzfahrer, zuerst jedoch ein Autotransporter, der Rest wurde mit Frachtern, Tankern etc „aufgefüllt“ auf insgesamt 22 Schiffe. Während der gesamten Durchfahrt sieht man rechts und links in erster Linie – Sand, Sand und nochmals Sand. Dazwischen immer mal wieder kleine militärische Anlagen und Siedlungen, ein wenig Technik… und wegen des neuen Teilstrecken-Parallelkanals eben auch entgegenkommende „Schiffsaufbauten im Sand“. Durch diese Parallelstrecken kann der Suez praktisch gleichzeitig in beiden Richtungen befahren werden, Ägypten verspricht sich dadurch deutliche höhere Einnahmen. Wer sich für mehr interessiert, dem sei „Tante Gockel“ ö.ä. empfohlen. Erinnerungen wurden bei mir wach im großen Bittersee, wo von 1967 bis 1975 nach dem Sechs-Tage-Krieg (wieso sechs Tage? Das waren doch fast acht Jahre.) 14 Schiffe festlagen, und ich eines der beiden Deutschen Schiffe (die Nordwind und die Münsterland) kurz nach ihrer Heimkehr im Hamburger Hafen live sehen konnte. Durch den frühen Start in Suez waren wir statt um 18 h schon um ca 14 h nachmittags in Port Said, wo eigentlich nur ein technischer Stopp zur An-Bord-nahme von zwei Gruppen Über-Nacht-Ausfüglern vorgesehen war. Es gelang, uns einen Landgang zu ermöglichen (normal wären wir nie dort an Land gekommen), was erst nach Ägypten-üblichen langen Formalitäten ging, dann konnten wir an Land ins Hafengebiet, aber zuerst mal nicht aus dem Hafen raus. Wie ich später hörte, hatte der Zuständige halt eben mal Mittagspause…und erst nach Interventionen des Käptns „durften“ wir raus, was wir für eine kurze Pferdekutschtour von gut einer halben Stunde durch die Stadt und einen Bummel vor dem Hafen nutzten. So einfach, wie man in Port-Said in den Hafen reinfährt, nämlich einfach zwischen Festland und Insel, festmachen, das war´s, so einfach kommt man auch wieder raus, nämlich losmachen und losfahren: der Hafen ist quasi eine Durchfahrt. Praktisch.
Die nächste planmäßige Station war Sizilien – Giardini Naxos – mit tendern – geplant, aber wg der Dünung nicht möglich, das hieß: weiter mach Messina, dort in den Hafen. Die Ausflüge wurden kurzfristig alle „umorganisiert“, und so wie ich hörte, hat alles geklappt. Wir hatten mangels „Winterklamotten“ den Ätna gestrichen und getauscht gegen „nur Taormina“, wg des Hafens mit längerer wunderschöner An- und Rückfahrt. In Taormina ist das Highlight das Amphitheater, in welchem wohl immer wieder Konzerte bedeutender Künstler stattfinden. Andrea Bocelli soll ohne Mikrofon das Theater stimmlich ausgefüllt haben. Jedenfalls gibt es dort traumhafte Blicke auf den Ätna – mit Schnee (!), über Teile der Stadt und auf´s Meer. Auf dem Weg vom Parkhaus zum Theater sieht man eine wunderschöne Altstadt mit teils sehr schönen Geschäften, je näher man dem Theater kommt, u so mehr Touri-Kitsch wird angeboten – und verkauft. Jedenfalls habe ich dort – auf Empfehlung des örtlichen Reiseleiters – ein super-Klasse Eis gegessen, wunderbar cremig, Schoko und Pistazie.
Auf der Rückfahrt waren eine merklich erhöhte Geschwindigkeit und eine Kursänderung festzustellen: lt Durchsage mußte die Albatros wegen eines Krankheitsfalls Richtung Capri abdrehen, von dort wurde ein Heli entgegengeschickt, welcher den Patienten am Heck via Seil an Bord nahm und zur weiteren Versorgung in eine Klinik an Land brachte. Der Aufforderung, den gesamten Heckbereich deswegen freizuhalten und von Gaffen und Fotografieren abzusehen, wurde wohl gut nachgekommen, alles hat offensichtlich bestens geklappt, wie aus dem Bordlautsprecher zu hören war. Ich sah den Heli nur von der Steuerbord-Promenade aus meinem Liegestuhl ankommen, mehrfach kreisen, „stehen“ und abdrehen. Nach dieser Aktion wurde der Kurs korrigiert und wir liefen Richtung Zielhafen Genua, wo wir pünktlich eintrafen.
Das ist all das, was mir so einfällt, ohne groß Unterlagen hinzuzuziehen, sicher habe ich einiges vergessen / versehentlich ausgelassen, nicht immer vollständig beschrieben, aber so ist das nun mal bei einem, der wahnsinnig gerne auf Schiffen fährt (rd. ein viertel Hundert mal inzwischen), aber eben diese Reisen genießt und den Foto meist stecken läßt (das kann „Frau“ besser). Wer Fragen zum Schiff oder der Route / den Zielen hat – einfach her damit, auf Anstoß fällt mir vieles sicher ein.

Für heute und für diese Reise ist jetzt Schluß - bis zum nächsten Mal (wann und wo immer das sein wird) :wave: :wave: :wave:
Ewald
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von Ewald »

Netter Bericht Deiner Reise! Danke dafür
Nur noch eine kl Ergänzung: der "Sechstagekrieg" ging vom 5.-10.Juni 1967 - nachzulesen u.a. bei "Wiki" :thumb:
Ewald
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henry
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von henry »

Ewald hat geschrieben:Netter Bericht Deiner Reise! Danke dafür
Nur noch eine kl Ergänzung: der "Sechstagekrieg" ging vom 5.-10.Juni 1967 - nachzulesen u.a. bei "Wiki" :thumb:
Ewald
ja, der "eigentliche Krieg" war dann, aber für die "Schiffe" dauerte er acht Jahre :(
maschek
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von maschek »

danke für den RB !
C+C
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von C+C »

Vielen Dank für den sehr unterhaltsamen Reisebericht! :thumb:
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henry
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von henry »

DANKE an alle, die meinen "Bericht nur mit Worten" gelesen haben und sich dazu so positiv geäußert haben. Das mit den Fotos...krieg ich leider nicht hin.
Kreuzfahrt2009
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Re: MS Albatros - 1001-Nacht - 26.3.-13.4.2017

Beitrag von Kreuzfahrt2009 »

Hallo Henry,
wir waren mit an Bord. Es war unsere 1. Reise mit der MS ALBATROS. Auch uns hat diese Reise sehr gut gefallen und können deinem Bericht nur zustimmen. Danke dafür !

Unsere nächste Tour geht mit der MS ARTANIA nach Island/Grönland. Kannst du darüber auch etwas berichten ?

Danke und Gruß
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