Mit der Columbus von MNL nach BKK

Hochseekreuzfahrten mit anderen deutschen Veranstaltern
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Kruizefan
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Mit der Columbus von MNL nach BKK

Beitrag von Kruizefan »

"Einmal um die ganze Welt..." heißt es für 69 Mitreisende, die in 175 Tagen die große Weltreise auf der Columbus von Buenos Aires nach Nizza absolvieren. 125 Tage brauchen nur diejenigen mit zu fahren, die später erst in Auckland dazu gestiegen sind.
Da sind doch tatsächlich Leute dabei, für die es die erste Kreuzfahrt ist und - man kann es glauben oder auch nicht -, sie genießen die Fahrt. Obwohl jetzt der  Eine oder Andere anfängt, die Tage, die noch bis Nizza verbleiben, zu zählen.
Da steht man ob der Durchhaltefähigkeit dieser Reisenden ehrfurchtsvoll und bewundernd daneben, obwohl man selbst insgesamt schon viel mehr Seetage auf dem Buckel hat. Glücklicherweise habe ich die Option einer Weltreise aus gesundheitlichen Gründen nicht, sonst würde ich schwer in Versuchung kommen, so gut gefällt mir dieser Abschnitt. Aber bei meiner einzigen dreiwöchigen Kreuzfahrt war dies schon eine Woche zu lang.
Bisher haben erst drei Personen die Kreuzfahrt abgebrochen, zwei aus gesundheitlichen Gründen und eine Frau wegen Heimweh. Verstorben ist glücklicherweise noch niemand!
An unserem Tisch sitzt mit seinen 91 Jahren ein höchst lebendiger und interessanter Mann, der seit vielen Jahren auf der c.Columbus überwintert und den Sommer in einem 21 qm großen Wohnwagen für wenig Miete auf einem Bauernhof in Oberösterreich verbringt. So kann man sein Leben auch gestalten! Leider kommt ihm nun im nächsten Winter sein Altersruhesitz abhanden, auf die Columbus2 will er nicht, da zu groß.
Zwei ungenießbare alte Damen soll es unter den Weltreisenden auch geben, aber sonst versteht man sich sehr gut.
Auch zwischen den Abschnittsreisenden und den Weltreisenden herrscht ein ausgesprochen harmonisches Verhältnis. Von Animositäten, wie ein Phoenix-Vielfahrer sie mal auf einem Abschnitt einer Weltreise beschrieben hat, ist auf diesem Schiff nichts zu spüren.
Andreas Lukoschik, der vor kurzem sein Buch "Schläft die Besatzung auch an Bord?" veröffentlichte, genießt gleichfalls diese Fahrt, wird in wenigen Tagen eine Lesung abhalten und wer weiß, vielleicht gibt's irgendwann neues Material für ein weiteres Buch.
Es ist insgesamt sehr interessant,  mal abseits der üblichen Butterfly-Destinationen Weltreisende auf einem Teilabschnitt ihrer langen Reise kennen zu lernen.

20.3.12 Bericht aus Da Nang
Nach zwei Seetagen kamen wir von Manila nach Da Nang, erster und Haupthafen der USA im Vietnam-Krieg.
75000 US Soldaten waren hier stationiert und haben u.a. auch viele Kinder hinterlassen, die aber darüber selbst bestimmen dürfen, ob sie in Vietnam oder den USA leben wollen.
Auf die Stadt fielen 33000 t Bomben und im Hafen lag auch das deutsche Lazarettschiff Helgoland. Dafür sind viele Vietnamesen den Deutschen heute noch dankbar.
Von den Kasernen ist nichts mehr zu sehen. Stattdessen werden jetzt zig Luxushotelbauten hoch gezogen, die anscheinend noch leer in der Gegend rum stehen. Aber Vietnam will den Tourismus in ganz großem Stil aufbauen, sowohl für Einheimische, als auch für Devisenbringer.
Der Hafen liegt 20 km außerhalb der Stadt, von der wir bei dem fünfstündigen Ausflug leider nichts zu sehen bekommen haben. Dafür wurde uns echtes vietnamesisches Leben in der im Krieg unversehrten Stadt Hoi An geboten. Es lohnt sich wirklich Hoi An zu besichtigen.
Unser erster Stopp galt einer Seidenzucht mit -spinnerei, -weberei und einer vielfältigen Textilmanufaktur.
Jahrhunderte lebten in dieser Hafenstadt Vietnamesen neben Chinesen und Japanern, die ihre Spuren im Stadtbild hinterlassen haben. Die japanische Brücke und die chinesische Versammlungshalle haben wir uns angesehen, sowie den äußerst ungewöhnlichen und imposanten Straßenmarkt mit seinen vielen Frucht-, Gemüse- und Fleischständen. Hier sind auch einige WiFi-Cafes zu finden.
Danach ging es auf einer 30-minütigen Bootsfahrt zu einem Dorf am Fluss, in dem die Töpferei betrieben wird.
Das gesamte Gebiet an diesem Fluss stand in der letzten Regenzeit im November bis kindshoch im Wohnbereich unter Wasser.
Marmorberge gibt es auch noch einige und wir wurden mit den Steinmetzen und deren Produkten, Löwen, Drachen, Göttern, aber auch schönen Skulpturen, vertraut gemacht.

21.3. Nha Thrang
Nha Thrang ist wohl DIE Urlaubsstadt in Vietnam mit großen Luxuxushotels, einer langen Promenade und einem ebenso langen Strand. Leider konnten wir diesen Teil nur durchfahren, machten aber keinen Stopp dort.
Stattdessen karrte man uns 5 Stunden von Stopp zu Stopp, um uns "Land und Leute" näher bringen.
Zwei Tempel, ein Kindergarten, ein Krankenhaus mit Neugeborenenstation inkl. 6-Stunden altem Baby, eine Kokosnussplantage, Töpferei sowie der Reisanbau des nach Thailand zweitgrößten Reisexportlandes wurden uns vorgestellt.
Schade, ich hätte mir mehr Freizeit in der attraktiven Stadt gewünscht.

22.-23.3. Saigon (Ho-Chi-Minh-City)
Was für eine Stadt im Aufbruch!
Man muss es mal erlebt haben,  einfach unbeschreiblich!
10 Mio. Einwohner, modernste Hochhäuser (das höchste von ihnen über über 280 m hoch!), Millionen von Mopeds, die den Verkehr nie zur Ruhe kommen lassen. Wenn das mal irgendwann alles Autos sein sollten, steht der Verkehr mit Sicherheit still. 
Im Nationalmuseum sollte man das Wasserpuppentheater gesehen haben und sich am Pariser Platz die Kirche "Notre Dame" und das beeindruckende Hauptpostamt aus der Kolonialzeit anschauen. Das Opernhaus ist auch sehr  sehenswert.
 Ich denke, einen Drink auf dem Roof Garden des historischen Rex-Hotel, heute ein Fünf-Sterne-Luxusschuppen, sollte man auch nicht verpassen.
Der zweite Tag in Saigon war einem ausgedehnten Ausflug via einen Highway ins unübersehbare Mekong-Delta gewidmet. Mit Booten und Bötchen ging es in immer enger werdende Seitenarme des Flusses, um dort die Lebensweise der Menschen kennen zu lernen.

25.3. Sihanoukville (Kampong Saom)
Welch großer Gegensatz zu Vietnam ist in dieser Stadt, Hafen und Ferienort (einige km vom Hafen entfernt) Kambodschas fest zu stellen.
Hier kann man noch unbehindert von Mopeds oder Autos die Straßen überqueren. Es herrscht noch weitgehende Ruhe, selbst in dem aufstrebenden Urlaubsort, wo es Kneipen und Restaurants, wie beispielsweise das Ballermann6 und das Schnitzelhaus, gibt.
Man wohnt zu Preisen von $8-32, lässt sich für $8 massieren (60 Min.) und zahlt für's Bier $0,50-2. Dementsprechend ist viel junges, internationales Publikum, teilweise Rucksacktouristen (waren die früher in Pattaya?), anzutreffen.
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