"Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Kreuzfahrten mit Norwegian Cruise Line, Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises
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Raoul Fiebig
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"Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

schon seit einigen Tagen kursieren Meldungen, daß die "Norwegian Breakaway" letzte Woche vor der US-Ostküste in sehr schlechtes Wetter geraten ist und drei Tage lang ordentlich durchgeschüttelt wurde. Dieses Video zeigt, daß dabei auch einiges Wasser ins Schiff gelaufen ist. :eek:
biko
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von biko »

Ja,
man macht im Winter auch keine Kreuzfahrten.... :D
Wir waren im Februar mit der B. von NY aus in der Karibik. Hatten einmal einen mächtigen Schreck bekommen, als eine Böe das Schiff etwas schief legte. Aber Wassereinbruch in der Form...au Backe... :eek:
Aufräumen und weiter... :)
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von Hareid »

Sturmfahrten gehören dazu, ich mag hohe Wellen.
Aber einen Wassereinbruch braucht man auf einer Kreuzfahrt dann wirklich nicht :eek:
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Raoul Fiebig
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hareid hat geschrieben:Sturmfahrten gehören dazu, ich mag hohe Wellen.
Aber einen Wassereinbruch braucht man auf einer Kreuzfahrt dann wirklich nicht :eek:
...so sehe ich das auch! :eek:
Dreamliner
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von Dreamliner »

Naja sowas in der Art hatte ja die Anthem auch schon mal nur halt kein Wintersturm sondern Hurrican.. und ich glaub ohne Wasser IM Schiff....

Also ich träum schon immer davon mal ein bisschen einen Sturm zu haben bei einer Kreuzfahrt und dann auf dem Balkon sitzn und zuschauen... aber.. Wasser im Schiff.. lieber nicht :D
sandygo
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von sandygo »

:D letztes Jahr um die Zeit bin ich mit der Breakaway seelenruhig von und nach New York geschippert, da hatte ich eigentlich auch gedacht mal etwas ungemütlicheres Fahrwasser zu erleben aber das wurde dann offenbar dieses Jahr nachgeholt :lol:
jschu
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von jschu »

Das Wasser ist über die Waterfront eingedrungen,die lässt sich natürlich nicht wasserdicht verschliessen!RCI benutzt auf einigen Schiffen (Voyager/Freedom) zusätzlich wasserdichte Stahltüren die das Bootsdeck verschliessen und von der Brücke aus hydraulisch betätigt werden!
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fneumeier
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von fneumeier »

Bei der Ankunft des Schiffs wurden wohl zahlreiche Passagiere interviewt. Selbstverständlich haben die Medien nur die "das war der absolute Horror" und "ich hatte Angst, dass das Schiff sinkt" Aussagen gebracht.

Auf CC haben einige Reisende mit mehr Kreuzfahrterfahrung gemeint, dass es weniger dramatisch war, als es aussieht. Kritisiert wurde allerdings die Kommunikationsfähigkeit des Kapitäns, der wohl immer nur einen Standardsatz von sich gegeben haben soll, nach dem Motto... wir versuchen unser Möglichstes, um die Fahrt so angenehm wie möglich zu gestalten...

Da sollte man eigentlich aus der medialen Anthem-Katastrophe gelernt haben. Daraufhin wurde bei RCI ja der Chef-Meteorologe eingestellt. Und auch an Bord werden die Passagiere inzwischen deutlich umfangreicher informiert.

"Wassereinbruch" - ein Teil kam wohl über die Waterfront rein, wo die Türen nicht dicht waren (wundert mich, dass man da keine zusätzlichen Stahltüren hat). Ein Teil kam wohl oben über das Pooldeck die Treppenhäuser runter (ob jetzt zu spät abgelassenes Wasser oder Niederschlag vom Sturm selbst).

Heftig war wohl der Wind, der auch große Möbelteile an Deck - obwohl verzurrt - hochgewirbelt hat. Es gab wohl auch in mehreren Kabinen Probleme, weil die Balkontüren nicht dicht waren bzw. die Schreiben kaputt gingen. Es müssen wohl einige Kabinen dann auch nicht mehr bewohnbar gewesen sein.

Das ganze hat sich natürlich auch dadurch "verschärft" für viele, weil es insgesamt über drei Tage ging. Wegen des aufziehenden Sturms wurde bereits das Tendern nach Great Stirrup Cay abgebrochen und die Passagiere, die schon übergesetzt hatten, zurückgebracht (auch das war wohl schon etwas "schaukelig"). Drei Tage mit diesem Seegang gehen natürlich bei jedem an die Substanz, selbst wenn man nicht seekrank wird.

Erstaunlich finde ich, dass es da immer noch Leute gibt, die raus auf den Balkon gehen, um Videos zu machen.

Gruß

Carmen
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von toni montana »

Ich finde es trotzdem interessant, welche konstruktiven Schwächen bei einem neuen Schiff durch einen Sturm erkenntlich werden. Dass Wasser durch Türen eindringen kann, sollte doch eigentlich nicht so einfach möglich sein.

Oh je - Meyer-werft.....
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von Raik »

ich fand für das Wetter hat sie sich noch ganz gut geschlagen.
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von fneumeier »

toni montana, den Gedanken hatte ich auch. Es muss aber nicht zwingend die Werft schuld sein, wenn man beispielsweise Schotttüren an der Waterfront nicht eingeplant hat. Da kann auch die Reederei gesagt haben, ist nicht nötig oder aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben. Wenn oben der Pool überschwappt, weil das Wasser nicht rechtzeitig abgelassen wurde, dann lässt sich ein Wasserfall im Treppenhaus oft nicht vermeiden.

Gruß

Carmen
Shipper
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von Shipper »

Carmen, du warst ja mit auf der Summit im Hurrikan Earl Anfang Sept 2010. Da blieb auch nichts mehr auf den Tischen.
Da war der vordere Lift auch gesperrt wegen Wassereinbruchs. Wasser findet halt seinen Weg, wenn da einer ist.
Aber wenn Passagiere noch auf den Balkon raus sind, kann’s nicht so schlimm gewesen sein.
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fneumeier
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von fneumeier »

Shipper,

vom Seegang her konnten wir mit der Summit locker mithalten (war meines Erachtens sogar mehr). Bei der Breakaway hat es länger gedauert. Bei uns waren es ja mehr oder minder etwas mehr als 24 Stunden.

Bei der Breakaway war wohl mehr Wind.

Aber bei uns war auch keiner in Panik und hat im Atrium genächtigt! Und das waren noch Zeiten, wo diejenigen, die keinen Flug über X gebucht hatten, komplett in die Röhre geschaut haben. Nicht mal kostenlos Internet oder Telefon gab es damals. Da taten wir unsere Mitreisenden schon leid (wir sind ja mit dem Mietwagen weiter). Wir waren mit 6 Stunden Verspätung im Hafen und dann hat es noch 2 Stunden gedauert, bis wir endlich von Bord durften. Ich war ehrlich gesagt nur sauer, weil man uns um 12 Uhr in den Wartebereichen haben wollte. Es gab aber kein Mittagessen mehr, nichts... (außer den Pastries und Wasser, aber halt nur das Standardmäßige für den "Status Level" Wartebereich). Dann saßen wir noch 2 Stunden rum, bis es endlich von Bord ging.

Die Schäden an Bord der Summit waren damals schon beachtlich. Es gab auch einige Verletzte - jedenfalls habe ich mehrere Passagiere gesehen, die im Rollstuhl transportiert wurden und irgendwas eingebunden hatten. Wir hatten noch gehört, dass eine Industriekaffeemaschine im Hauptrestaurant aus der Verankerung gerissen wurde und einem Kellner aufs Bein fiel, das dann gebrochen war.

Gruß

Carmen
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von Marcuerro »

Bei so einem Wetter wär ich am liebsten auf der Oasis-Class. Die wirken deutlich breiter über Wasser als sie hoch sind. Da sind mir die Hochbaukästen anderer Reedereien schon eher suspekt.

Wassereinbruch ist gar nicht so selten, zumindest an Aussentüren nicht. Ich hatte nun mehrfach das zweifelhafte Glück, gruseliges Wetter zu erleben. Da prügelt der Wind das Wasser halt mal durch Automatiktüren und unter denen durch in den Innenraum. Von der Decke plätscherndes Wasser hatte ich aber auch noch nicht. Von Wasser, das die Treppen runter fliesst, mal ganz abgesehen :eek: .

Panik würde ich wohl ab einer gewissen Krängung bekommen (wobei ich auch da Kummer schon gewohnt bin) oder wenn irgendwo so mehr als 20-30 cm Wasser stehen würden. Das wär dann nicht mehr wirklich amüsant. Wobei... In der Karibik ist das nächste Schiff ja innerhalb von 15 Minuten eh zur Stelle :D
jschu
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von jschu »

Viel Hilfe darf man auf dem Atlantik nicht erwarten das ist heute nicht viel anders wie vor 100 Jahren,die Entfernungen sind in der Regel zu groß für Hilfe von der Küste aus
und eine Luftrettung scheidet schon allein wegen der Anzahl an zu rettenden Menschen aus,das einzige Schiff das sowas gut managed ist die QM2 die bewusst für solche Bedingungen
konstruiert wurde!Alle anderen haben tief liegende Aussendecks die auch mal überflutet werden können!
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CrownPrince
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von CrownPrince »

Ich bin immer wieder verblüfft über diese naiv-dummen Passagiere, die nach so einem wetterbedingten Vorfall auf der New York-Karibik-Route möglichst betroffen und mitleidserregend in die TV-Kameras gucken, regelmäßig von den "schlimmsten Stunden ihres Lebens" sprechen und sogleich von der Reederei Schadensersatz fordern... :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

Ich hoffe wirklich die US-Gerichte bleiben hier hart. Denn jedem einigermaßen geographisch orientierten Menschen sollte es klar sein, dass man bei Wahl dieser Route - speziell um diese Jahreszeit - nicht nur eine Kreuzfahrt, sondern mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit auch ein Ticket für die Achterbahn namens "Höllenritt" gebucht hat. Es gab nun wirklich genug Wettervorfälle dieser Art in den letzten Jahren an der Ostküste der USA. Fast alle Passagiere leben doch dort, die müssen es wissen. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.

Viele Grüße

Andreas
biko
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von biko »

Gibt es noch ein anderes Video oder irgendwo Berichte, wo diese naiv-dummen Passagiere auftreten ?
Ich sehe lediglich ein nicht ganz für solche Witterungsbedingungen ausgelegtes Kreuzfahrtschiff mit umherirrenden Personen, die nicht wissen, was sie machen sollen, können...
T-Bird
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von T-Bird »

biko hat geschrieben:Gibt es noch ein anderes Video oder irgendwo Berichte, wo diese naiv-dummen Passagiere auftreten ?
Ich sehe lediglich ein nicht ganz für solche Witterungsbedingungen ausgelegtes Kreuzfahrtschiff mit umherirrenden Personen, die nicht wissen, was sie machen sollen, können...
Einige... von versch. Nachrichtenssendern, im Netz und auf FB-Gruppen.
Und ja, überall stehen die Passagiere im Vordergrund, die quasi gerade noch dem Tode entkommen sind. ;)

Eine Viederholung der Anthem-Geschichte...
Kastastroph
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von Kastastroph »

Das sind schon krasse Bilder. Man fragt sich doch, ob so viel Wasser, das durch die abgehängten Decken, Aufzugsschächte etc. fliest, nicht einen größeren Schaden in der Elektrik anrichtet. Weitere Wasserschäden kommen dazu. Das kann doch irgendwie nicht gesund sein, wo es ja auch Salzwasser ist. Oder müssen die Schiffe das abkönnen?

MfG Kast
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HeinBloed
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Re: "Norwegian Breakaway" im Wintersturm

Beitrag von HeinBloed »

biko hat geschrieben:..., die nicht wissen, was sie machen sollen, können...
Auf der Transatlantik der QUANTUM OF THE SEAS von Southampton nach Bayonne haben sie es richtig gemacht:

kurzer alle Video on Demand-Kanäle auf kostenlos gesetzt... inkl. aller Pornos... (viel zu harmlos)... und es war niemand mehr in den Gängen...

Wir waren damals auf der QUEEN VICTORIA auch schon als U-Boot zeitweise parallel zur QUEEN ELIZABETH 2 unterwegs...

Gruß
HeinBloed

Zum Glück waren wir Januar 2017 auf der QUEEN MARY 2 für die Transtalantiküberfahrt... Unsere Schweizer Freunde, die dieses Jahr wieder gefahren sind, konnten sie wohl fühlen wie in Zermatt: Ski und Rodel gut... mit Schneeballschlachten, Schneemannbauen auf den offenen Decks und hinten die Treppen zum Heck konnte man wohl als Skisprungschanze benutzen.

Früher gab es bei NCL übrigens für diese Winterabfahrten noch die Winter Weather Guarantee - aber die ist wohl eingestampft worden.
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