Reisebericht MSC Fantasia 07.-18.02.2009 Westl. Mittelmeer

Kreuzfahrten mit Explora Journeys und MSC Cruises
Antworten
Benutzeravatar
Ebi-Wan
3rd Officer
3rd Officer
Beiträge: 687
Registriert: 18.10.2008 18:17
Wohnort: bei Rhein-km 0
Kontaktdaten:

Reisebericht MSC Fantasia 07.-18.02.2009 Westl. Mittelmeer

Beitrag von Ebi-Wan »

Hier einige Bemerkungen über unsere 1. Kreuzfahrt, der natürlich nur unsere persönlichen Erfahrungen und Meinungen wiedergibt. Ausführlicher und mit vielen Bildern kann unser Reisebericht auf unserer Seite Fantasiakreuzfahrt.de nachgelesen werden.

Anreise und Übernachtung, Parken und Einchecken
Wir reisten am Vortag von Konstanz nach Genua an, benötigten während des Strömenden Regens fast 6 Stunden. Wir übernachteten im NH Marina, direkt im alten Hafen von Genua auf einer ehemaligen Mole. Das Zimmer war schön und modern eingerichtet, mit viel Holz und warmen Farben. Die Auswahl beim Frühstücksbuffet war sehr umfangreich, wir waren mit dem Speisenangebot absolut zufrieden. Insgesamt ist das NH Marina ein ruhiges, angenehmes Hotel. Mit dem Auto sind es nur wenige hundert Meter zur Einfahrt in den Hafenbereich bei der Ponte dei Mille. Nachdem wir dem Schrankenwärter bedeutet hatten, dass wir zur "MSC Fantasia" wollten, öffnete er die Schranke und ließ uns passieren. Eine Rampe hoch zum Kreisverkehr, über diesen nach links zur Ponte Andrea Doria, und wir waren auf dem Vorplatz des Terminals. Links befindet sich das Gebäude, wo man zuerst sein Gepäck und dann das Auto abgibt. Wir zahlten 120 Euro für 12 Tage, übergaben die Autoschlüssel und erhielten dafür eine Quittung, die wir am Ende der Kreuzfahrt wieder vorlegen sollten. Dann wurde unser Auto von einem Parkservice-Mitarbeiter weggebracht. Wir hatten im Vorfeld im Internet den MSC Express Checkin absolviert und wurden daher ohne Wartezeit an einen speziellen Schalter geleitet. Das Erstellen der Bordkarten und die Fotos mit der Webcam dauerten nur wenige Minuten. Im Wartesaal des Terminals gab es eine Erfrischung und Informationen zu Landausflügen und Getränkepaketen. Etwa eine halbe Stunde warteten wir, bis der Aufruf unserer Einschiffungsnummer kam. Auf dem Schiff begleitete uns ein Boy zu unserer Kabine 13048. Etwa 1 1/2 Stunden hat die ganze Einschiffungs-Prozedur.

Kabine
Die Kabine gefiel uns auf Anhieb gut. Links befand sich ein dreitüriger Schrank mit Stangen, Böden und Einbausafe. Da wir bereits gelesen hatten, dass es praktisch keine Wandhaken gibt, hatte ich S-Haken aus Kunststoff mitgebracht, diese hängte ich an die Seite des Kleiderschranks, und so hatten wir einen guten Platz für unsere Jacken. Gegenüber dem Schrank befand sich die Eingangstüre zum kleinen, aber angenehm und zweckmäßig eingerichteten Badbereich, mit Einbauwaschbecken, großem Spiegel, Schränke, WC und Dusche. Die Armaturen sind vom deutschen Markenhersteller Grohe, die Dusche hat einen Thermostat zur Temperaturvorwahl. Wandspender für Duschlotion und Shampoo sind vorhanden. Weiter in der Kabine folgte rechts das geräumige Doppelbett - aus zwei Einzelbetten zusammengestellt, mit Nachtkästchen und Lampen rechts und links. Über dem Bett eine Tagesdecke. Als Zudecke fungiert - wie in Italien üblich - ein um eine Wolldecke geschlagenes Laken. Der Wohnbereich bestand aus einem Sofa rechts, das bei 4er-Belegung zum Bett umgebaut werden kann, einem schweren Messingtisch mit dunkler Rauchglasplatte, und einem Möbel links, das aus einem Schreibtisch mit zwei Schubladen, einem Spiegel, der Minibar und einem Eckregal zusammengefügt war. Unter dem Schreibtisch war Platz für einen Hocker und einen Papierkorb. Im Eckregal ganz oben - unter der Kabinendecke - war der Flachbildschirm für TV und die interaktive Bordinformation angebracht. Der verändert leider seine Farben sehr stark, wenn man nicht von vorne darauf blickt, also mit gerecktem Hals davorsteht. Sitzt man auf dem Sofa oder liegt im Bett, lässt die Bildqualität sehr zu wünschen übrig. Durch eine Schiebetüre gelangte man auf den recht geräumigen Balkon, ausgestattet mit zwei bequemen Sesseln und einem Tischchen. Auch zwei weiße Frottee-Bademäntel lagen zusammengerollt auf dem Bett, ein weiteren fand ich im Schrank, an den hochgekrempelten Ärmeln sah ich, dass er benutzt war. Ich machte später den Steward darauf aufmerksam und bat ihn, den Bademantel zu entfernen.

Erste Besichtigungstour
Zunächst bewunderten wir das riesige Theater L'Avanguardia. Dann ging es Richtung Heck durch die schöne Il Transatlantico Piano Bar, Manhattan Jazzbar und Sportsbar. Weiter gelangten wir zur zentralen Begegnungsstätte der MSC Fantasia, dem Atrium, das sich über drei Decks erstreckt, mit seinen gläsernen Aufzügen, den Treppen mit Stufen, in die Swarovski-Kristalle eingelassen sind, und der Kaffeebar Il Cappuccino. Es folgen die Weinbar La Cantina Toscana und der Foto-Shop, bis man zur L'Insolito Lounge gelangt. Diese große Bar mit schöner Tanzfläche und Panorama-Fenstern im Heck des Schiffes ist sehr schön ausgestattet.

Mahlzeiten
An Bord gibt es Frühstück, Mittagessen, Nachmittagsimbiss, Abendessen und Mitternachtsimbiss. Wer zu anderen Zeiten Hunger hat, kann sich gegen Bezahlung eine Kleinigkeit auf die Kabine bringen lassen. Frühstücken und Mittagessen kann man in Buffetform im 'L'Africana', oder mit Bedienung in den Restaurants 'Cerchio d'Oro' und 'Red Velvet'. Den Nachmittagsimbiss gibt es als Buffet im 'L'Africana'. Das Abendessen findet in zwei Sitzungen in der Restaurants Cercio d'Oro und Red Velvet statt. Den Tisch und die Sitzungszeit erhält man bereits beim Checkin zugewiesen. Der Mitternachtsimbiss wird in verschiedenen Bars serviert, welche das sind, erfährt man im Tagesprogramm, das man jeden Abend in der Kabine vorfindet. Bis auf Cafe, Tee, Fruchtsaft und Wasser zum Frühstück und am Nachmittag müssen Getränke extra bezahlt werden, entweder einzeln oder über etwas günstigere Getränkepakete.
Daneben gibt es noch Restaurants, in denen man extra bezahlen muss. Hierbei handelt es sich aber um Zuzahlungen, bei denen offensichtlich berücksichtigt wird, dass man ja die Mahlzeit in einem der 'kostenlosen' Restaurants nicht in Anspruch nimmt. Zuzahlungspflichtig sind das französische Restaurant L'Etoile (siehe unten), die Pizzeria Zanzibar, die Cantina Toscana und das Tex-Mex-Restaurant. Die Zuzahlrestaurants waren alle nur sehr spärlich besucht, im Tex-Mex haben wir nie einen Menschen gesehen. Auch Kuchen und Eis im Cafe an der Piazza San Giorgio kosten extra.
Während der Reise gab es zwei Galaabende, zwei Abende mit Dresscode 'leger' und sieben Abende mit Dresscode 'Elegant'. An den Galaabenden konnte man schon feststellen, dass sich die Leute etwas feiner machten, an den übrigen Abenden nahmen es viele Passagiere mit dem Dresscode nicht allzu ernst.

Freizeit an Bord
Vor allem an Seetagen waren der Acquapark und die überdachte Poolzone 'I Tropici' stets gut besucht. Vor allem die Whirlpools, von denen es 11 Stück gibt, waren meist voll. Das Wasser in den Whirlpools war natürlich war und sehr stark gechlort, das Wasser in den Schwimmbecken war Meerwasser, das bei rauerer See abgelassen wurde. Am Heck des Schiffs, am Lido Catalano, war es meist leerer. Der Lido Catalano ist im Schiffsplan als "Zen-Area" mit dem Zusatz "No children allowed" ausgewiesen, also als kinderfreie Zone. Das schöne Areal ist mit Mosaiksteinen wie eine klassisches Bad verziert, es gibt Duschen, einen Pool und zwei Whirlpools, und für das leibliche Wohl die schöne Gaudi-Bar. Handtücher konnte man sich an verschiedenen Stellen kostenlos ausleihen, es wurde die Kabinennummer und die Anzahl der Badetücher notiert, nach Gebrauch gab man sie einfach zurück.
Weitere Angebote waren Aerobic jeden Nachmittag in der Disco, vormittags war immer ordentlich Betrieb auf dem Walkingtrack des Aussendecks.
Auch die so genannte Thermalzone haben wir besucht, es gab ein Angebot: 2x Balinesische Massage, 2x Gesichtsbehandlung, und 2x Sauna/Türk. Bad für zusammen 'nur' 169,00 Euro. Verglichen mit den Einzelpreisen handelte es sich tatsächlich um ein gutes Angebot. Es gibt mehrere Saunen, mit unterschiedlichen Temperaturen, dazu zwei Dampfbäder. Neben den Saunen gibt es Duschkabinen, mehr aber nicht. Tauchbecken, Schwallbrause, Eimerdusche oder Kneipp-Schlauch sucht man hier vergebens. Klein kam uns der zentrale Ruhebereich mit nur sechs Liegen vor. Die Badekleidung musste übrigens beim Schwitzen anbehalten werden. Die Massage und die die anschließende 30-minütige Gesichtsbehandlung habe ich als professionell, sehr angenehm und entspannend empfunden.
Den Formel 1 Simulator haben wir nicht genutzt, wohl aber das 4D-Kino, ein 3D-Kino (mit Leihbrille zu benutzen) mit beweglichen Sitzen. Hier werden kurze, 5 Minuten lange, mit dem Computer generierte Filme gezeugt. Ein schönes Erlebnis, das allerdings auch mit 6 Euro pro Person extra bezahlt werden muss.

Abendprogramm
Die Shows im Theater interessierten uns nicht sehr, wir warfen meist nur kurz einen Blick hinein, wenn wir abends über die Promenadendecks bummelten. Viel Betrieb war abends auch in der L'Insolito Lounge. Hier wurden Tanzstunden, Formationstänze und Animation geboten. Da hier sehr stark geraucht wurde, hat uns die Bar immer nur wenige Minuten gesehen.
Wir ließen uns meist in der Manhattan Bar nieder. Hier spielten allabendlich eine Band und ein Pianist im Wechsel. Der Pianist "Diego" erfreute uns mit Improvisationen bekannter und weniger bekannter Stücke. Die Band namens "Easy Quartett" bestand, wie der Name schon sagt, aus vier Musikern: Trompeter, Pianist, Bassist, Schlagzeuger. Täglich wurde ein Cocktail des Tages für 5,70 Euro angeboten. Rund um die Piazza San Giorgio gibt es eine Einkaufszone: ein Juwelier, ein Bekleidungsgeschäft und der Duty Free Shop. Meistens waren hier auch noch Aktionstische mit Angeboten dieser und anderer Shops aufgestellt: Foto- und Videogeräte und Zubehör, Parfum, Schmuck, Uhren, und MSC-Merchandising-Artikel.

Reiseroute und Landausflüge
Von Genua ging es bei der 11 Tägigen Reise über Barcelona nach Madeira, dann südlich zu den Kanaren, zurück ins Mittelmeer nach Málaga und schließlich noch nach Civitavecchia/Rom. Alle Landausflüge haben wir individuell geplant und durchgeführt, die MSC Angebote haben wir bis auf die gelegentliche Nutzung von Shuttlebussen nicht in Anspruch genommen. In Barcelona nutzen wir die Hopp On Hopp Off Busse zur Besichtigung. Auf Madeira hatten wir einen Taxifahrer, der uns einen Teil der Insel gezeigt hat. Diesen hatten wir bereits im Vorfeld beauftragt. Auf Teneriffa und Lanzarote machten wir jeweils Touren mit einem Mietwagen, den wir bei den zusammengehörenden Firmen cabreramedina und cicar vorbestellt hatten. In Málaga machten wir einen kurzen Stadtbummel zu Fuß. In Civitavecchia besorgten wir uns am Bahnhof ein BIRG-Ticket, mit dem man einen Tag lang die Regionalzüge sowie Busse und U-Bahn in Rom nutzen kann. Wir fuhren mit dem Zug nach Rom, wanderten den ganzen Tag durch die Stadt und fuhren am Nachmittag zurück.

Schiffs-Informationssystem und Internet
Es gab drei deutsche Kanäle im TV: RTL, Sat1 und ZDF. Daneben gab es das mehrkanalige Bordfernsehen: Ein Kanal war ein Art Infokanal, der aber eher ein Werbekanal war. Hier wurden die Shops und Restaurants angepriesen, daneben gab es noch Hinweise auf Highlights im Tagesprogramm. Zwei Kamerakanäle waren auf das Oberdeck gerichtet. Hier konnte man beobachten, was dort los war. Ein weiterer Kanal zeigte die Sicht von der Brücke über den Bug des Schiffes nach vorne. Daneben gab es noch das Schiffsinformationssystem, in dem die Uhrzeit, der Kurs, die Geschwindigkeit sowie die aktuelle Position des Schiffs, die Windgeschwindigkeit und unsere Fahrtroute angezeigt wurden.
Dann gab es noch den inaktiven Bereich, der über die Taste "Menü" auf der Fernbedienung gestartet wurde. Man wurde auch ständig aufgefordert, in diesen Bereich zu wechseln: Bei jedem Einschalten des Fernsehers wurde die Meldung eingeblendet: "Es liegen neue Nachrichten für Sie vor". Man rief dann den interaktiven Bereich auf und sah sich seine Nachrichten an. Darunter war keine einzige persönliche Nachricht, sondern nur SPAM, wie im "richtigen" email-Leben: "Kommen Sie in den Duty Free Shop", "Heute besonders günstige Angebote beim Juwelier", "Reservieren Sie Ihren Tisch im L'Etoile" usw.
Zusätzlich konnte man hier auch allgemeine Informationen über das Schiff aufrufen, diese entsprachen aber Wort für Wort den gedruckten Informationen im Kabinenhandbuch. Leider gelang es mir nicht, meinen Bordkontostand abzufragen, was nach den Beschreibungen im Kabinenhandbuch möglich sein sollte.
Der Internetzugang mit meinem Eee-PV war einfach: Nachdem ich mein mitgebrachtes Netzwerkkabel in den Rechner und das andere Ende in die dafür vorgesehene Netzwerksteckdose über dem Schreibtisch gesteckt hatte, startete ich den Browser. Nun erschien die MSC-Login-Seite. Hier musste man sich registrieren, dann konnte man Internet-Minuten erwerben. Angeboten wurden verschiedene Pakete: 60 Minuten für 25 €, 120 Minuten für 38 €, 250 Minuten für 65 € und Plus 250 Minuten (=250+120 min.) für 80 €.

Abendessen - Im L'Etoile
Wir bekamen einen schönen Zweiertisch am Fenster. Viel war nicht los, es blieben aber etliche Tische frei. Zunächst bestellten wir uns Wasser und eine Flasche "Baron Philippe de Rothschild 2005 Réserve Mouton Cadet Medoc". Das Personal war sehr freundlich und bemüht. Zunächst kam ein Kellner mit der obligatorischen Brotschale. Man konnte aus verschiedenen Sorten Brot, Brötchen und Grissini wählen. Das Essen begann mit einem asiatisch angehauchten Gruß aus der Küche. Es gab eine Brühe mit Algen und Tofu. Naja. Katrin hatte als 1. Gang ein Krebs-Soufflé, ich bekam einen Tunfischtartar mit Gurkensalat und Rote-Beete-Chip. Damit hatte ich auch schon das Highlight des Abends. Sehr aromatisch, sehr lecker. Weiter ging es mit einer Zwiebelsuppe mit Käsecrouton. Die war einfach nur sehr sauer. Katrin dagegen war mit ihrem Steinpilz-Cappuccino ganz zufrieden. Als Hauptgang aß Katrin ein Rumpsteak mit (Zucchini, Möhren, und Kartoffelpüree). Ich hatte ein Filet Mignon an Madeira-Trüffelsosse bestellt. Dieses wurde begleitet von Möhren, Bohnen, Champignons. Das Fleisch war leider schon sehr durch, will heißen trocken. Zum Abschluss unseres Menüs wurde es aber noch einmal richtig lecker mit einer Creme Brülee al Cafè, die optisch attraktiv unter einer goldenen Zuckerkuppel daherkam. Der abschließende Espresso wurde mit Gebäck und Konfekt serviert.
Fazit des Abendessens: Ein angenehmer Abend, auch durch die dezente Klavierbegleitung, in viel entspannterer Atmosphäre als in den großen Restaurants des Schiffes. Das L'Etoile sehe ich nicht als "Gourmet"-Restaurant, wie es von der Reederei gerne gepriesen wird. Am Festland würde ich das Restaurant unter "gehobene Küche" einordnen. Der Wunsch, wiederzukommen, ist bei uns nicht wirklich entstanden.

Ausschiffung
Am letzten Abend mussten die Koffer bis 1 Uhr nachts vor die Kabine gestellt werden, versehen mit farbigen Bändern, die man uns gebracht hatte. Am Morgen des letzten Tages musste die Bordrechnung beglichen werden. Barzahler warteten in der Schlange, Kreditkartenzahler mussten den Beleg nur unterschieben abgeben. Um 8 Uhr musste die Kabine verlassen werden und wir mussten uns im zugewiesenen Wartebereich einfinden. Nach einer knappen Viertelstunde erfolgte bereits unser Aufruf zum Auschecken. Durch das Abfertigungsgebäude der Ponte Andrea Doria gingen wir hinab ins Erdgeschoß, wo unser Gepäck auf uns wartete. Vorbei am an einem uninteressierten Zöllner ging es zum Ausgang. Davor war ein Tisch aufgebaut, wo wir im Tausch gegen die Quittung wieder unseren Autoschlüssel erblickten. Das Auto stand einige Meter weiter. Um 8 Uhr 50 hatten wir unser Gepäck verstaut und traten die Heimreise an.

Unser Fazit
Dies ist ein ganz persönlicher Blick auf die Reise. Andere Teilnehmer derselben Kreuzfahrt mögen ganz andere Erfahrungen gemacht haben. Wir jedenfalls waren rundum zufrieden, unsere Erwartungen wurden deutlich übertroffen. Wir haben uns auf der MSC Fantasia sehr wohl gefühlt, sowohl in unserer Kabine 13048 als auch in den öffentlichen Einrichtungen des Schiffes. Wir freuten uns, trotz der "knarzenden Balkontür" in der Kabine, auf die Nächte und die sanfte Bewegung des Schiffes, die uns in den Schlaf schaukelte.
Die Kabine 13048 auf Deck 13 - Arcobaleno - war geschmackvoll und zweckmäßig eingerichtet. Der Schrank war ausreichend groß, zwei Koffer und eine Reisetasche konnten wir unter dem Bett verstauen. Dieses war sehr bequem, die Bettdecke aus Leintuch und Wolldecke ist nicht jedermanns Sache, wir sind das aus italienischen Hotels so gewohnt. Man konnte sich auch länger in der Kabine aufhalten, es gab ein Klappsofa, einen Hocker, Couchtisch, Schreibtisch und Minibar. Der Fernseher war allerdings knapp unter der Kabinendecke viel zu hoch angebracht, um beispielsweise bei Schlechtwetter einmal einen ganzen Film entspannt anzusehen. Das Bad oder besser die Nasszelle war zweckmäßig, gerade groß genug, und gut ausgestattet. Die Kabine wurde mehrmals am Tag gereinigt und aufgeräumt. Handtücher wurden ersetzt, wenn Sie nur feucht waren. Der Balkon war erwartungsgemäß traumhaft. Selbst bei den herrschenden Vorfrühlingstemperaturen ließ es sich dort gut aushalten. Mit zwei Sesseln und einem Tischchen geht die Ausstattung in Ordnung.
Personal und Service waren in Ordnung, die italienischen Bediensteten wirkten und benahmen sich häufig sehr arrogant. Das asiatische Personal dagegen war sehr freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Die Sicherheitsleute, mit denen wir nur beim Verlassen oder Betreten des Schiffes zu tun hatten, waren äußerst unhöflich und unfreundlich.
Die Essensauswahl hat uns gut gefallen. Die Idee, jeden Abend eine andere italienische Region in den Vordergrund zu stellen, fanden wir gut. Das Essen war dadurch recht abwechslungsreich. Wer mit italienischer Küche nicht zurechtkommt, wird aber sicher seine Probleme haben. Nachsalzen mussten wir immer, manchmal waren das Fleisch oder der Fisch etwas zu trocken geraten. Die Preise in den Zuzahlrestaurants sind moderat. Die Getränkepreise sind gerade noch akzeptabel, und lassen sich durch den Kauf von Getränkepaketen noch etwas drücken. Die Preise für Espresso und Cappuccino liegen dankenswerterweise auf italienischem Niveau. Ein Espresso an einer der zahlreichen Bars kostet 1,10 Euro.
Das Freizeit- und Unterhaltungsangebot auf dem Schiff ist riesig, wir haben nur einen kleinen Teil davon genutzt. Gut besucht waren stets die Badebereiche, besonders der überdachte Poolbereich 'I Tropici', der leider komplett Raucherzone war. Hier waren auch die Whirlpools meist voll. Es gibt auf dem Schiff aber auch andere Whirlpools, die etwas abseits liegen und daher nicht so stark frequentiert sind. Ungewohnt und für Saunagänger eher lästig ist die Regelung, dass die Saunen nur mit Badebekleidung benutzt werden dürfen. Der Eintritt ist mit 12 Euro pro Person und Stunde auch zu teuer, erst bei kombinierten Sonderangeboten ergeben sich günstigere Besuchsmöglichkeiten.
Wer Ruhe sucht, findet sie auf dem großen Schiff problemlos, und sei es in der Kabine oder auf dem Balkon. Wer sich unterhalten lassen möchte, findet ein großes und vielseitiges Angebot, wie beispielsweise Squash, Tischkicker, Tischtennis, Aerobic, 4D-Kino, Formel1-Simulator. Animation mit allen möglichen Spielchen findet in der "L'Insolito Lounge' statt. Im Theater "L'Avanguardia" findet allabendlich eine knapp halbstündige Show mit Tanz- Gesangs- und Artistikelementen statt.
Die MSC Fantasia ist ein riesiges Schiff, wir fanden es aber nie zu groß. Da wir vorher noch nie auf einer Kreuzfahrt waren, hatten wir keinen Vergleich, und so erschien uns das Schiff weder als zu groß noch zu klein. Wir nahmen es, wie es ist. Nur einmal wurde mir die Größe tatsächlich bewusst, als ich beim Abendessen unsere Getränkegutscheine vergessen hatte und zurück in die Kabine musste, um diese zu holen. Danach rechnete ich aus, dass ich vom Cerchio d'Oro bis zur Kabine und wieder zurück gut 600 Meter zurückgelegt hatte. Hier kamen im Lauf der Reise also einige Kilometer zusammen, was aber angesichts der vielen Mahlzeiten eher von Vorteil war.
Die Passagiere verteilten sich sehr gut auf dem Schiff, selten sahen wir mehr als 50 Menschen gleichzeitig. Ausnahmen waren das Frühstück im L'Africana Restaurant und Aufführungen oder Vorträge im L'Avantgardia Theater. Wer hierzulande ein größeres Kino besucht, wird aber ebenfalls so viele Menschen sehen. Selbst beim Abendessen im Cerchio d'Oro fühlte man sich dank der räumlichen Trennelemente wie in einem gut besuchten Restaurant, nicht wie in einem Speisesaal.
Die Reiseroute fanden wir ansprechend und interessant. Barcelona hat uns gut gefallen, wie auch Madeira, Teneriffa und Lanzarote. Landschaftlich beeindruckend, angenehmes Klima. Málaga war auch sehr schön, und Rom ist ja immer eine Reise wert. Diese Stadt werden wir uns noch einmal ganz ausführlich ansehen. Auch Barcelona werden wir bestimmt noch einmal besuchen, eine Woche Wanderurlaub auf Madeira könnten wir uns genauso gut vorstellen wie einmal auf Lanzarote eine Woche am Strand zu entspannen. Bedauerlich fanden wir, dass entgegen der ursprünglichen Planung nicht bei Gibraltar gehalten wurde. Auch wenn es nur ein technischer Stopp von zwei Stunden Dauer gewesen wäre, hätten wir uns vielleicht doch ein bisschen vom Balkon aus mit dem Fernglas umsehen können. Gut gefallen hat uns auch der hohe Anteil von 4 1/2 Seetagen an der 11-tägigen Reise. an diesen konnten wir das Schiff gut erforschen und einige der Unterhaltungs- und Freizeitangebote ausprobieren.
Alles in allem waren wir also mit dem Verlauf unserer ersten Kreuzfahrt sehr zufrieden, und wir freuen uns schon auf die Nächste.

Danke für die geneigte Aufmerksamkeit

Eberhard
Capsoni
4th Officer
4th Officer
Beiträge: 170
Registriert: 14.03.2008 17:24

Re: Reisebericht MSC Fantasia 07.-18.02.2009 Westl. Mittelmeer

Beitrag von Capsoni »

Hut ab !!!

Sehr schöne, informative Homepage.
Benutzeravatar
Ebi-Wan
3rd Officer
3rd Officer
Beiträge: 687
Registriert: 18.10.2008 18:17
Wohnort: bei Rhein-km 0
Kontaktdaten:

Re: Reisebericht MSC Fantasia 07.-18.02.2009 Westl. Mittelmeer

Beitrag von Ebi-Wan »

Vielen Dank :wave:

Das Schreiben hat viel Spaß gemacht. Wenn jemand Spaß am Lesen hat, oder für sich etwas Nützliches entnehmen kann, bin ich zufrieden.

Beste Grüße
Eberhard
Pjotr
4th Officer
4th Officer
Beiträge: 402
Registriert: 05.11.2007 14:31

Re: Reisebericht MSC Fantasia 07.-18.02.2009 Westl. Mittelmeer

Beitrag von Pjotr »

Hallo,
habe gerade den Klasse-Bericht und die HP "studiert", sehr informativ und mal "anders", weiter so!
Gruß von der Elbe!
P.
Benutzeravatar
Trudi
3rd Officer
3rd Officer
Beiträge: 583
Registriert: 19.11.2007 21:54

Re: Reisebericht MSC Fantasia 07.-18.02.2009 Westl. Mittelmeer

Beitrag von Trudi »

Ebi-Wan hat geschrieben:Hier einige Bemerkungen über unsere 1. Kreuzfahrt, der natürlich nur unsere persönlichen Erfahrungen und Meinungen wiedergibt. Ausführlicher und mit vielen Bildern kann unser Reisebericht auf unserer Seite Fantasiakreuzfahrt.de nachgelesen werden.
Hallo Eberhard,

tolle Seite - Danke für Deinen Bericht, die Fotos und Infos am Rande.

Gruß Trudi
NCLCruiser
4th Officer
4th Officer
Beiträge: 186
Registriert: 16.05.2008 18:14

Re: Reisebericht MSC Fantasia 07.-18.02.2009 Westl. Mittelmeer

Beitrag von NCLCruiser »

Hi,

danke für diesen tollen und ausführlichen Bericht! Wer wie ich noch nie mit MSC gefahren ist bekommt bei diesen Bericht lust mit denen mal zu fahren:).
VLG
Frank
Benutzeravatar
Ebi-Wan
3rd Officer
3rd Officer
Beiträge: 687
Registriert: 18.10.2008 18:17
Wohnort: bei Rhein-km 0
Kontaktdaten:

Re: Reisebericht MSC Fantasia 07.-18.02.2009 Westl. Mittelmeer

Beitrag von Ebi-Wan »

Vielen Dank,

Trudi und Frank!

Viele Grüße
Eberhard
Benutzeravatar
Patrick Wetter
Captain
Captain
Beiträge: 1341
Registriert: 10.09.2007 06:37

Re: Reisebericht MSC Fantasia 07.-18.02.2009 Westl. Mittelmeer

Beitrag von Patrick Wetter »

Hallo Eberhard,

ich habe mir zwar noch nicht alles angeschaut, dazu muss ich mir demnächst mal etwas mehr Zeit nehmen. Aber ich kann schon sagen, daß es eine sehr gute und informative Zusammestellung ist, die auf der website zu finden ist. Sehr schön gemacht :thumb:
Es freut mich, daß Euch Eure erste Kreuzfahrt so gut gefallen hat.
Benutzeravatar
Ebi-Wan
3rd Officer
3rd Officer
Beiträge: 687
Registriert: 18.10.2008 18:17
Wohnort: bei Rhein-km 0
Kontaktdaten:

Re: Reisebericht MSC Fantasia 07.-18.02.2009 Westl. Mittelmeer

Beitrag von Ebi-Wan »

Hallo Patrick,
vielen Dank, freut mich sehr.
Ja, man muss schon Zeit mitbringen für meine Seite. Ursprünglich sollte es gar nicht soviel werden, aber wenn man erst einmal angefangen hat, fällt einem doch immer noch das eine oder andere ein.
Jedenfalls hatten wir tatsächlich viel Freude an unserer ersten KF und freuen uns schon auf die nächste im kommenden März.
Viele Grüße
Eberhard
Antworten